Unser Darm liebt Probiotika, aber diese gezuckerten Frühstücksdrinks, auf denen „probiotisch“ steht, haben schon ganz schön viel drin. Kalorien, meine ich. Besser und ebenfalls superprobiotisch ist fermentiertes Gemüse. Ferme…. was? So halb wissenschaftlich ausgedrückt ist die Fermentation eine Bioreaktion, bei der sich verschiedene Mikroorganismen an organischem Material zu schaffen machen.
Fermentation spielt bei der Herstellung vieler Medikamente wie zum Beispiel Insulin eine Rolle, die Industrie nutzt sie in Biograsanlagen, aber am häufigsten begegnen uns fermentierte Produkte in den Supermarktregalen – etwa wenn wir Tee, Sauerteigbrot, Joghurt, Sojasoße oder Bier kaufen.
Aber zurück zum Gemüse, zurück zu de Probiotika. Die bekanntesten Probiotika sind Milchsäurebakterien – und diese sehr fleißigen Fermentationshelfer kann man bequem daheim für sich arbeiten lassen:
Einfach beliebig viel Weißkohl in feine Streifen schneiden, in ein (zuvor ausgekochtes) Keramikgefäß schichten und reichlich Salz dazugeben. Dabei den Kohl immer schön fest stampfen, bevor die nächste Schicht an der Reihe ist. So tritt der Zellsaft aus und in Verbindung mit dem Salz entsteht eine Lake, in der die auf dem Kohl befindlichen Michsäurebakterien mit ihrer Arbeit beginnen und sich vermehren können. Wichtig: Die Kohlenstreifen müssen immer komplett m mit Flüssigkeit bedeckt sein und dürfen nicht mehr mit Luft in Berührung kommen, bei Bedarf etwas Salzlake nachgießen. Das Gefäß mit einem Küchentuch abdecken, zubinden und zwei bis drei Wochen bei mindestens 15 Grad (je wärmer die Umgebung, desto schneller der Prozess, 22 Grad sind also noch besser) stehen lassen. FERTIG!
Auf diese Weise lässt sich natürlich auch anders Gemüse fermentieren. In Japan zum Beispiel isst man eingelegte Rote Bete und Gurken oder eingelegten Kürbis zum Frühstück. Mit Misosuppe, echt lecker!